13 Tage Süd Norwegen mit 2 Tenere 700 und einer GS 800
Hinweis: Der Blog ist erst im Februar 2022 entstanden. Zukünftige Reiseberichte, werden umfangreicher ausfallen!
Die Route in Norwegen im Überblick |
Allgemeine Infos:
Ursprünglich wollte ich diese Tour mit Robert zusammen fahren, mit dem ich bereits an der Ostsee war. Aber es ergab sich, dass Jens sich mit seiner GS800, uns angeschlossen hat. Geplant war eine Tour bis zu den Lofoten mit Anfahrt über Schweden. Wegen Corona mussten wir aber unsere Pläne ändern. Schweden hatte die Grenzen komplett geschlossen und Norwegen hat seine Grenzen erst spät geöffnet, so das wir quasi nur noch 2 Wochen Zeit hatten. Die Route war nur teilweise geplant. Campingplätze haben wir uns immer spontan gesucht. Ausser der Fähre auf der Hinfahrt, hatten wir nichts vorher gebucht. Die 3 mal die wir wegen Wetter nicht im Zelt geschlafen haben, haben wir die Unterkünfte per booking.com ermittelt, oder haben einfach beim vorbei fahren, angehalten und nachgefragt.
Tag 1 - 22.07.2020: Berlin - Kiel (390km)
Nach Kiel sind wir getrennt gefahren. Robert und Jens sind erst am nächsten Tag gestartet. Da die Fähre erst um 14:00Uhr ablegen sollte, sind die Beiden am 23.07. um 6:00Uhr in Berlin gestartet.
Da es meine erste größere Motorradtour war, war ich nervös und bin einen Tag früher nach Kiel gefahren. Auf diese Weise konnte ich auch noch ein paar Bekannte treffen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Die Anfahrt verlief hauptsächlich über die Autobahn, was ich als sehr anstrengend und auch langweilig empfand.
Tag 2 - 23.07: Mit der Fähre von Kiel nach Oslo
In der Nähe vom Fährhafen war ein Supermarkt, an dem wir uns gegen 11:00Uhr getroffen hatten. Wir lagen also gut in der Zeit und konnten noch in Ruhe Volltanken und Frühstücken.
Treffen am Supermarkt in Kiel |
Die Fähre sollte um 14:00Uhr ablegen und wir waren eine Stunde vorher am Hafen. Die Einfahrt in die Fähre und das befestigen der Motorräder verlief problemlos und ohne lange Wartezeiten. Die Überfahrt war sehr angenehm und entspannend. Quasi eine kleine Kreuzfahrt :)
Robert und ich teilten uns eine Kabine. Die Fähre sollte am nächsten Tag gegen 10:00Uhr in Oslo anlegen.
Tag 3 - 24.07: Oslo - Amot (223km)
Wir kamen pünktlich in Oslo an und wurden von einem Bombenwetter empfangen.
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Vom Hafen aus machten wir uns direkt auf den Weg und wollten so schnell wie möglich Oslo verlassen.
Unsere erster Tag in Norwegen (223km) |
Mit dem Wetter hatten wir richtig Glück. Nach ca. 100km machten wir Rast an einem idyllischen See und aßen zu Mittag. Ich kann es noch immer nicht glauben, wir sind in Norwegen!
Den Rest des Tages sind wir so lange gefahren, bis wir müde waren. Unsere erste Nacht in Norwegen verbrachten wir in Amot auf dem Campingplatz Groven Camping & Hyttegrend
Tag 4 - 25.07: Amot - Lofthus (174km)
Wieder hatten wir Wetter vom feinsten! Dank einer Tunnelsperrung, mussten wir unseren ersten Pass fahren. Im Video Part 1 (Alle Videos sind unten verlinkt) sieht man diese Umfahrung ab Minute 1,57. Da die Umfahrung immer nur in eine Richtung möglich war und die Kolonne von einem Baustellenfahrzeug begleitet wurde, war es nicht möglich anzuhalten und es konnten keine Fotos gemacht werden.
Nach der Baustelle sind wir einen weiteren Pass gefahren. Beide waren einfach nur fantastisch. Hier sind auch meine Lieblingsbilder entstanden:
Diese Bilder wurden an der E134 aufgenommen.
In Røldal angekommen, besichtigten wir die Stabkirche Røldal und machten in der Nähe Mittagspause.
Kaum aus Røldal raus, ging es einen weiteres mal über einen Pass (Tunnelumfahrung, die sich echt lohnt!), der uns letztendlich zu den Latefossen Zwillingswasserfällen führte. So wohl der Pass dorthin, als auch die Wasserfälle waren überwältigend.
Weiter ging es, über Odda (Drehort der Netflix Serie Ragnarok), nach Lofthus, wo wir auf dem gleichnamigen Campingplatz, Lofthus Camping, übernachteten. Der Campingplatz hatte ein fantastische Lage, weshalb er aber auch gut besucht war und es relativ eng auf der Zeltwiese war. Was für ein Tag! So viele verschiedene Eindrücke. Alleine schon wegen diesem Tag hat sich die Tour gelohnt.
Das Video zu diesen Tagen (Part 1 von 4) |
Tag 5 - 26.07: Lofthus - Richtung Lom (276km)
Am 5. Tag haben wir den Campingplatz schnell verlassen, da dunkle Wolken immer näher kamen. Aber unsere Flucht hat leider nichts genutzt und wir wurden von einem Unwetter überrascht. Ausgerechnet heute ging unsere Route über ein 1400m hohen Pass. Oben auf dem Pass stürmte und regnete es.
Bei 5 Grad und Sturm, hielten wir nach einer Unterkunft Ausschau. Allerdings gab es in dieser Höhenlage nicht viele Möglichkeiten. Aber wir hatten Glück! In einem Hotel für Gletscherwanderer gab es noch genau ein Zimmer mit 3 Betten. Da der Preis deftig war, verzichteten wir auf ein Abendessen in dem Hotel und packten unsere Gaskocher aus 😀. Das Hotel hieß Sognefjellshytta, passend zur Straße (Sognefjellet) an der es lag.
Tag 6 - 27.07: Über Lom - Briksdal Gletscher (209km)
Da es auch am Vormittag noch regnete, der Wetterbericht aber Besserung versprach, ließen wir uns Zeit mit dem Frühstück. Nach dem dann die ersten Sonnenstrahlen wieder rauskamen, bepackten wir die Motorräder und fuhren weiter. Vor dem Start, mussten aber noch ein paar Bilder, von der rauen Natur gemacht werden.
Im Tal angekommen, füllten wir erst noch einmal unsere Tanks auf. Tanken ist in Norwegen kein Problem. Aber da die Abstände manchmal etwas größer sind, sollte man immer rechtzeitig tanken fahren. Oft gibt es auch nur SB Tankstellen. Von daher ist die Mitnahme einer (oder zwei) Kreditkarten sehr hilfreich. Ich hatte eine Visa und eine Mastercard dabei. Verwendet habe ich tatsächlich nur die Visa Karte.
Unterwegs kommt man regelmässig an Atemberaubenden Spots vorbei. Man könnte alle paar Kilometer anhalten und Fotos machen. Leider hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Drohne!
Auch an diesem Tag fuhren wir wieder über einen weiteren tollen Pass. Dazu mehr im Video Part 2. Die Nacht verbrachten wir auf dem Campingplatz Gryta Camping in der Nähe des Briksdal Gletschers.
Das Video zu diesen Tagen (Part 2 von 4) |
Tag 7 - 28.07: Briksdal Gletscher - Geiranger - Trollstigen - Andalsnes (197km)
Heute soll es dann über den Geiranger Fjord und Trollstigen, weiter Richtung Norden gehen. Der Tag verspricht einiges und auch das Wetter hält sich einigermaßen.
Zunächst ging es über einen weiteren Pass Richtung Geiranger. Nach dem wir uns die Kurven hinunter geschraubt haben, machten wir eine Kaffeepause am Geiranger Campingplatz.
Genau so, wie wir ins Tal gekommen sind, kamen wir auch wieder hinaus. Kurven über Kurven ging es wieder nach oben. Unser nächstes Ziel waren die berühmten Trollstigen. Aber auch der Pass dorthin, bot spektakuläre Panoramen.
Am Trollstigen angekommen, sind wir diesen direkt runter gefahren. Dummerweise habe ich die Gelegenheit nicht genutzt um ein Foto von oben zu machen. Erst in der Mitte haben wir einen Stop eingelegt. Aber irgendwie, hatte ich mehr erwartet.
Vom Trollstigen aus, ging es dann weiter nach Andalsnes, wo wir auf dem Campinplatz Soggebrua Camping unsere Zelte aufgestellt haben.
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Tag 8 - 29.07: Andalsnes - Richtung Trondheim (279km)
Der Morgen begrüßte uns mit bestem Wetter. Eigentlich wollten wir auch die Atlantik Straße fahren, aber laut Regenradar türmten sich dort die Regenwolken, so daß wir weiter im Inland geblieben sind. Wir haben viele Fjorde passiert, von denen einer schöner als der andere war. Unsere erste Pause legten wir an einem Rastplatz ein, der mich einfach nur umgehauen hat. Fantastisches Panorama, Tische, Sitzbänke und ein Toilettenhäuschen. Dort wären wir gerne eine Nacht geblieben.
Aber seht selbst:
Im Video Part 3, kann man ihn ab Minute 7:12 sehen. Hier noch die GPS Koordinaten: 62.751944, 8.023333
Dann ging es weiter Richtung Trondheim. Schafe und andere Tiere trifft man regelmässig am Straßenrand oder auch auf der Straße. Sie liegen gerne auf dem warmen Teer. Von daher ist eine angepasste und vorausschauende Fahrweise sehr wichtig. Je Abgelegener die Straße ist, um so mehr trifft man auf Tiere. Rentiere sind uns nur einmal begegnet. Aber die sind schneller wieder verschwunden, als ich mein Kamera (Handy) aus der Tasche nehmen konnte.
Die Nacht verbrachten wir auf dem Campingplatz Vormstad Camping
Das Video zu diesen Tagen (Part 3 von 4) |
Tag 9 - 30.07: Über Trondheim - Mebonden (162km)
Der Tag fing schon mit Regen schlecht an, aber es sollte noch Schlimmer werden....
Im Nieselregen mussten wir unsere Zelte abbauen. Heute wollten wir mal etwas mehr Offroad fahren. Leider ging da etwas schief. Unsere Navis haben schon öfters unterschiedliche Routen berechnet, trotz gleicher Einstellung. Alles Garmin Geräte, aber unterschiedliche Modelle. Ich weiß nicht wie es passiert ist, aber wir haben uns kurz aus den Augen verloren. Ich bin dann meinem Navi weiter gefolgt, aber von den Anderen keine Spur. Per Handy konnte ich auch niemanden erreichen. Für den Fall, dass wir uns verlieren, haben wir ausgemacht, dass wir uns am nächsten Wegpunkt treffen wollen. Dieser war in diesem Fall Trondheim. Also bin ich auf schnellstem Wege nach Trondheim gefahren und habe an einer zentralen Tankstelle angehalten. Der Kontakt mit den Anderen war schwierig.... keine Ahnung was da los war. Letztendlich habe ich über 3 Stunden an der Tankstelle gewartet. Klar das ich davon nicht begeistert war und dann hat es auch noch die ganze Zeit geregnet. Der Plan war dann, eine Unterkunft zu finden, die uns finanziell nicht ruiniert. Außerhalb von Trondheim (ca. 50km) fanden wir dann ein paar nette Zimmer, in einem altertümlichen Hotel. Aufgrund des Regens und der Warterei, gibt es von diesem Tag nicht viele Bilder. Aber im Video Part 4 kann man mehr von diesem Tag sehen.
Trondheim war auch der Wendepunkt unserer Reise. Jetzt ging es wieder Richtung Süden, mit dem Ziel Oslo und von dort mit der Fähre zurück nach Kiel.
Tag 10 - 31.07: Mebonden - Rena (349km)
Heute ging es leider wieder Richtung Süden. Da unsere Fähre am 02.08 ablegt, haben wir heute ein wenig Gas gegeben. Aber trotzdem das tolle Wetter für ein paar Stops genutzt.
Je näher wir der Schwedischen Grenze kamen, umso flacher wurde das Land. Nach Schweden rüber fahren war leider immer noch nicht möglich (Corona). Rüber fahren durften wir, aber dann hätte wir nicht mehr nach Norwegen zurück gekonnt.
Am Abend haben wir einen echten Luxus Campingplatz (Rena camping leisure) gefunden. Hier könnte man auch mehr als eine Nacht verbringen. Wenn da nicht unser Date mit der Fähre in Kiel wäre.
Tag 11 - 01.08: Rena - Oslo (227km)
Da es bis Oslo nicht mehr weit war, ließen wir uns an diesem Vormittag viel Zeit und starteten erst gegen Mittag Richtung Oslo.
In Oslo wurden wir mit Regen empfangen. Deshalb haben wir uns entschlossen, die Nacht nicht im Zelt zu verbringen. Wir fanden ein schönes Hostel (Oslo Hostel Rønningen) am Rande von Oslo. Nach dem Abpacken der Motorräder und einer Dusche, suchten wir nach einem Lokal zum Abendessen. Viel gab es nicht in der Nähe, so das wir zwangsweise einen längeren Spaziergang gemacht haben. Im Hostel selber war gerade eine Jugend Sportveranstaltung, so das es etwas lauter war. Von unserem Hostel hatten wir einen tollen Ausblick über Oslo.
Tag 12 - 02.08: Oslo - Kiel
Vom Hostel bis zum Fährhafen waren es nur ein paar Kilometer. Die Fähre legte um 14:00Uhr ab und kam um 10:00Uhr (03.08) in Kiel an. Den ganzen Tag nieselte es und wir mussten im Regen lange warten, bis wir auf die Fähre konnten.
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Das Video zu diesen Tagen (Part 4 von 4) |
Tag 13 - 03.08: Kiel - Berlin (390km)
Die Rückfahrt nach Berlin, war genauso unspektakulär, wie die Hinfahrt. Von den 390km waren ungefähr 350km auf der Autobahn. Das Wetter war zum Glück trocken, so das die Heimfahrt ohne Probleme verlief.
Fazit:
Norwegen ist fantastisch. Auch wenn nicht alles Reibungslos verlief, war dieser Urlaub ein sehr intensiver Urlaub für mich. In Norwegen war ich bestimmt nicht das letzte Mal. Nächstes mal möchte ich aber bis zu den Lofoten fahren. Das Nordkap interessiert mich weniger. Dort war ich bereits vor ein paar Jahren mal. Allerdings ohne Motorrad.
Bei meinem nächsten Norwegen Urlaub möchte ich mir mehr Zeit nehmen um noch mehr zu Filmen. Vor allem eine Drohne habe ich vermisst. Norwegen lohnt sich! Auch wenn man nur 14 Tage im Süden verbringt. Die Natur ist fantastisch, die Menschen entspannt. Kein drängeln oder dichtes Auffahren auf den Straßen.